amerikanischer Soulsänger und -komponist; Erfolgstitel u. a.: "Ain't That Peculiar", "What's Going On", "Far Cry", "Sexual Healing"
* 2. April 1939 Washington/DC
† 1. April 1984 Los Angeles/CA (erschossen)
Wirken
Marvin Gaye genoß bei 'Motown' einen ähnlichen Superstar-Status wie Stevie Wonder oder Diana Ross. In seinen Produktionsbedingungen ebenso unabhängig wie Stevie Wonder, konnte sich G. uneingeschränkt seiner lebensphilosophischen und künstlerischen Selbstverwirklichung widmen.
Seine sensitive und vitale Musik gestaltete sich als geballte Ladung von Sinnlichkeit, die eingebettet war in ein Bewußtsein um ökologische, soziale und ethische Probleme, die sich dem Allroundkünstler mit zunehmendem Reifeprozeß erschlossen haben. So besehen zählt G. zu der gar nicht allzu großen Zahl der Künstler, deren Arbeit durch beständige Weiterentwicklung, Grenzüberschreitungen und Innovationen charakterisierbar ist. Symptomatisch war in diesem Zusammenhang für G. die Sprengung der 3-Minuten-Grenze, der die Songs seiner Anfangsjahre unterlagen, und die Hinwendung zu großangelegten, vielschichtig konzipierten Themen. Sophistication und musikalisch verbrämte Denkanstöße verdrängten schon zu Beginn der 70er Jahre die triviale Großartigkeit der "klassischen" Soul-Phase. G. hob den Standard der im Soul und R & B fußenden Klänge auf eine neue Ebene. Der weitgehende Verzicht auf Live-Auftritte in den letzten Jahren, nur spärlich gewährte Interviews, ...